Staatsbankrott im Zeitraffer

Staatsbankrott? Griechenland! Eine zwar berechtigte Assoziation, zumal desolate Finanzen in dem Land, das die Demokratie zwar erfunden, aber anscheinend nicht verstanden hat, kein wirklich neues Thema sind.

Hier jedoch soll es um das Kunststück gehen, ein Land in nur zwölf Jahren in die Pleite zu reiten – was lediglich deshalb nicht weiter auffiel, weil diese Periode nicht nur finanziell, sondern in jeder Hinsicht desaströs endete. Na klar, es war die „Gurkentruppe in Lack und Leder“ aka die Nazis, welche die Staatverschuldung
– von   11,8 Mrd. Reichsmark in 1933
– auf 379,8 Mrd. RM in 1945
trieb (Quelle). Das ist eine Steigerung auf ca. 3220% – in 12 Jahren!
OK, 380 Mrd. ist nach heutigen BRD-Maßstäben nicht sooo viel. Jedoch darf man die Summe inflationsbedingt getrost mit mind. 11 multiplizieren. Dafür muss ein alter Hellene aber lange (seine Bilanz um)stricken!

Redlicherweise muss man allerdings die Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt setzen. Da dieses – vor allem durch die florierende Kriegswirtschaft – ebenfalls beträchtlich anstieg, sieht das Ganze vermeintlich weniger krass aus. Redlicherweise muss man allerdings ebenso im Auge behalten, dass sich sowohl ‚Inland‘ als auch Produkt durch mörderische Raubzüge deutscher Soldatinnen (dies nur als Vorgriff auf die kommende Rubrik ‚Gendergedöns‘) zeitweise beträchtlich vergrößert hatten.

„Ja, aber Hitler musste doch auch den Krieg finanzieren!“, hielt mir ein Altnazi mal entgegen. Dieses ‚Argument‘ ist von so entwaffnender Blödheit, dass es fast schon wieder gut ist. Man ist versucht zu sagen: „Nein, musste er nicht! Niemand hat ihn gezwungen, den Krieg anzuzetteln“. Und doch liegt hier ein Körnchen Wahrheit in einem veritablen Teufelskreis:
Hitler ‚musste‘ schon deshalb andere Länder überfallen, um den sofortigen Staatsbankrott abzuwenden! Sich die Gold- und Devisenreserven sowie die Wirtschaftsbetriebe dieser Länder unter den Nagel zu reißen, war schlicht alternativlos. Und ja, auch Griechenland wurde ausgeplündert. Von wegen „Liebe zur alten Heimat“ (Österreich), „Heim ins Reich“ (Tschechoslowakei, Polen) und sonstiges Gesülze – das war schlicht Ba-Ba-Banküberfall im ganz großen Stil durch einen Schulden-Desperado mit österreichischem Migrationshintergrund.

Aber wie konnte man dieses unseriöse Finanzgebaren im äußerlich doch extrem ‚ordentlichen‘, bürokratischen NS-Staat so lange durch- und geheimhalten? Nun, es gab da eine ganze Reihe fauler Tricks wie die Mefo-Wechsel, die ein Normalsterblicher ohne VWL-Master nicht versteht – und genau das war ja der Sinn der Trickserei.

Vertiefend: Geschichtsblog: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

Über Querdenkmaler

Berufe: Jurist, Musiker, IT-Berater. Hobbies: Web-Aktionismus (seit 1999), Musik, Geschichte, Linguistik, Strategiespiele.
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