Ins Netz gegangen

The ANGST post to end all ANGST posts:
„Die wahre Gestalt des Teufels ist die Angst“
Interview der FR mit dem Zukunftsforscher Matthias Horx, IMHO ein kluger Mann. Mittlerweile kommen einem ja fast die Tränen, wenn man auf einen rationalen Menschen stößt, dessen Zeithorizont – vorwärts wie rückwärts – über ein Jahr hinausgeht. Bei Zustimmung bitte teilen! Wir sollten unsere Welt wirklich nicht Hysterikern und Fanatikern überlassen.

Einige von vielen Highlights:

[…] dass es in allen Gesellschaften ein Potenzial von Wut, Hass und Zerstörung gibt. In Form des islamistischen Terrorismus, aber auch in unserer Gesellschaft. In Gestalt einer unintegrierbaren Minderheit, die die Thesen der Moderne nicht verstanden hat. Stichwort: Pegida.
[…]
Angst ist zutiefst menschlich. Bei uns ist es aber so weit gekommen, dass das Angstgefühl selbst als Begründung für Hass und Gewalt genutzt wird. Das ist hochproblematisch.
[…]
Auch die Kleinbürger der Weimarer Republik hatten Angst vor der Zukunft und haben zu einem großen Teil Hitler gewählt.
[…]
Wenn wir uns alle hysterisieren lassen, erzeugen wir die Zukunft, vor der wir uns fürchten.

Herzlichen Dank an rainerpeffm rcpffm, in dessen Blogpost ich diesen (sowie einen weiteren, auch nicht schlechten) Artikel gefunden habe.

Über Querdenkmaler

Berufe: Jurist, Musiker, IT-Berater. Hobbies: Web-Aktionismus (seit 1999), Musik, Geschichte, Linguistik, Strategiespiele.
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10 Antworten zu Ins Netz gegangen

  1. rainerpeffm rcpffm schreibt:

    das mit den Kleimbürgern, die sich in ihrer Angst einem definitiv „Irren“ (die Reden über die Überlegenheit des Germanisch/Arischen und die daraus zu ziehenden Schlüsse und einzuleitenden Schritte waren eindeutig) anvertraut haben, ist mein Trauma. Ich bin 50 geboren („Gnade der späten Geburt“) und kann bis heute nicht verstehen, wie sich Menschen so einen Unsinn überhaupt nur anhören, geschweige denn glauben konnten.
    Lässt sich nur mit Gefühlen, eben Angst, insbes. vor dem Abstieg, erklären…

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    • Querdenkmaler schreibt:

      Ich bin 50 geboren (“Gnade der späten Geburt”)

      Echt? Hatte dich aufgrund deines Blogs eher auf ’90 geboren‘ taxiert. So kann man sich vertun! Zur „Gnade der späten Geburt“ vs. political correctness werde ich eines Tages auch noch was schreiben.

      Zum eigentlichen Thema:
      Grundlage für das Gefasel Hitlers – laut Biographen fest im 19. Jhdt. verwurzelt – war das zu eben jener Zeit entstandene nationalistische / rassistische Geschwurbel, ein Massenphänomen. Das hat noch lange fortgewirkt, bei manchen – as seen on Facebook – bis heute. IMO kann man die Menschen, die damals Hitler zujubelten, nicht verurteilen. Das waren zum großen Teil wirklich arme Säue. Siehe Hitler und die Suppenküchen.
      Der Unterschied zu heute:
      Deren Angst war real begründet! Im Vergleich geht es heute selbst ALG 2-Empfängern vergleichsweise gut. Im Hier und Jetzt Angstphantasien zu entwickeln, ist einfach nur dekadent. Den Betreffenden geht’s zu gut, um sich in die Lage der Flüchtlinge hineinversetzen zu können!

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      • rainerpeffm rcpffm schreibt:

        das ist eine interessante Bewertung in dem Artikel … Suppenküchen.
        Hab trotzdem „Angst“, dass faschistoides Denken aus Angst (infolge von Überforderung mit der Globalisierung und Verlust von Gewohntem) uns – nicht unbedingt zuerst in D insgesamt – noch schlimme Veränderungen bescheren werden.
        Und wenn irgendein richtig charismatischer „Führer“ das in die Hand bekommt, oje.

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        • Querdenkmaler schreibt:

          Ich sehe eine gewisse Gefahr durch das faschistoide Denken aus Angst: die Radikalisierung eines kleinen Teils der Bevölkerung, die wiederum Wasser auf die Mühlen islamistischer Radikaler ist, welche ebenfalls Angst und Unterlegenheitsgefühle instrumentalisieren, und die sich im worst case gegenseitig hochschaukeln.
          Aber wenn es überhaupt ein Mittel gegen diese Entwicklung gibt, ist das sicherlich nicht, nun unsererseits Angst zu haben. Angst ist nicht nur ein schlechter Ratgeber, sondern der schlechteste überhaupt.

          Einen charismatischen „Führer“ sehe ich gerade nicht. Höckes Wandeln in Goebbels Fußstapfen wirkt auf mich nur albern und peinlich. Trotzdem wird es schlichte Gemüter geben, die sich davon beeindrucken lassen. Wiederum trotzdem leben wir nicht mehr im Wilhelminischen Zeitalter oder im Dritten Reich, in dem das ganze Volk zu einer einzigen Person aufschaut. Selbst Putin oder Erdogan gelingt sowas in unserer pluralistischen Welt nicht.

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          • rainerpeffm rcpffm schreibt:

            Meine Betrachtungen bezogen sich nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf andere Teile der Welt. Putin, Le Pen, Erdogan, Trump, die Präsidenten von Polen oder Ungarn stellen schon Beispiele dar, die erhebliche Mengen bis hin zu relevanten Mehrheiten hinter sich sammeln und damit protzen und damit auch andere, an sich freier denkende Gruppen/Parteien tendenziell in ihre Richtung „polen“ können.

            Und auch im Dritten Reich oder Italien war es nicht die absolute Mehrheit, aber eine bedeutende. Die hat gereicht.

            Angst ist der schlechteste Ratgeber, gut.
            Gegen Angst hilft, diese durch Tat anzugehen und zu überwinden. Bleibt die Frage in den beschriebenen Situationen wie …

            Schreibend ?

            Im Gespräch überzeugen ist schwer, geradezu unmöglich, da es sich um Gefühle handelt.

            mit gutem Beispiel vorangehen bzw. „wehrhafte Demokratie“ einsetzen ?
            reizt die Gegenseite bis aufs Blut

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          • Querdenkmaler schreibt:

            Die Mehrheiten im 3. Reich und im faschistischen Italien betrugen aber schon über 90%. Das ist m.W. in den heutigen Autokratien nicht der Fall. Gerade in Polen klappt das mit dem „Polen“ nicht so recht; der Widerstand wird von Tag zu Tag massiver.

            Ja, gegen Angst hilft, diese durch Tat anzugehen und zu überwinden. Ich wusste im September auch nicht, was ich von Flüchtlingen halten sollte. Die Medienberichte ließen nichts Gutes erahnen. Da bin ich dann halt mal zur Notunterkunft gefahren und war sehr angenehm überrascht (mehr dazu demnächst im Blog).
            Genau das machen die ‚besorgten‘ Bürger eben nicht. Sie wollen ihre Angst ja gar nicht überwinden. Das nervt tierisch. Und deshalb schreibe ich auch mal böse Artikel wie den ‚Offenen Brief‘, der mir vorhin von einem Freund als Pauschalisierung um die Ohren gehauen wurde. Überzeugungsarbeit – oft genug auf Facebook versucht – nützt jedenfalls rein gar nichts. Da kommt man nur als ‚Linksfaschist und Volksverräter, der einzig wahre Wahrheit nicht akzeptieren will‘ raus.

            Wehrhafte Demokratie? Auf jeden Fall! Aus ‚Weimar‘ lernen! Da die Gegenseite eh schon bis aufs Blut gereizt ist, kann das viel schlimmer nicht werden.

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  2. Frank Benedikt schreibt:

    Hohoho, olle Rayy 😀

    natürlich schau ich – wie versprochen – auch schon mal rein und lasse es zur not auch nicht an kritik fehlen 😉

    Der Horx (m.E. sollte der eher ‚Hoax‘ heißen g) machte schon in den 80ern mit einem kleinen dystopischen roman in derr ‚linken szene‘ eher weniger als mehr auf sich aufmerksam und auch heute halte ich ihn nicht wirklich für kompetent. die zukunft ist nun mal komplexer, als Klein-Matjes sich das vorstellt 😀 und was Du da als ‚quasi Highlights‘ anreißt, sind imho nur plat(t)itüden .-P

    sooo … jetzt haste Dir nen lektor als leser eingefangen und bist selber schuld 😀

    À bientôt!
    Frank

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    • Querdenkmaler schreibt:

      a) Du kannst gern einen besseren Gastbeitrag schreiben.
      b) Bzgl. der ‚Plattitüden‘ ist es leider so, dass vielen Menschen noch nicht einmal solch vielleicht banale Einsichten durchs Hirn schwirren. Hatte gerade wieder außerhalb des Blogs eine heftige ANGST-Diskussion mit jemandem, den ich immer für einen rationalen Menschen gehalten hatte.
      c) Wie halten es Lektoren eigentlich mit Groß- / Kleinschreibung? Gibt es da sowas wie Konsequenz, und wenn ja, warum nicht? :p

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      • Frank Benedikt schreibt:

        Moin, Rayy 🙂

        a) falls mir grad was passendes unter die finger kommt, gerne
        b) nun, ich litt ja lange jahre unter einer „generalisierten angststörung, wie Du Dich vielleicht noch entsinnen kannst; da bin ich nicht geneigt, jedes leichte unwohlsein gleich als „ANGST“ zu titulieren 😉
        c) das kommt darauf an, ob Du lektorIn privat oder beruflich fragst – zumindest bei mir. beruflich halte ich mich an meinen Duden, und zwar an die 57er ausgabe 😀 privat schreibe ich im netz bei kommentaren meist klein, mit der ausnahme von eigennamen, personal- und possessivpronomina sowie zitaten.
        lg
        Frank

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        • Querdenkmaler schreibt:

          b) Sehr gut. Flüchtlinge bringen auch i.d.R. keine Kaninchen mit. 😉
          c) 57-er Ausgabe? Also schon nach der Zeit, als das Verb ‚thun‘ noch korrekt vom Fisch abstammen that? Du solltest wirklich nicht jedem Zeitgeist-Hype hinterherhecheln!

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